Wieder holt Kareth den Titel
Es ist schon verrückt: 26 Jahre haben die Fußballer des TSV Kareth-Lappersdorf auf einen Triumph beim eigenen Hallenturnier gewartet, prompt gelingt ihnen die erfolgreiche Titelverteidigung. Ein hart erkämpfter Finalsieg über den Ligakonkurrenten SV Fortuna Regensburg bescherte dem TSV am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags den Sieg beim wie immer hochkarätig besetzten Aicher Holzbau-Cup in der gut gefüllten Lappersdorfer Gemeindehalle.
„Wir sind nach einer sehr durchwachsenen Vorrunde glücklich weitergekommen, haben dann aber einen gewissen Teamgeist entwickelt“, sagte Markus Jobst, der in der Halle hauptverantwortlich für die junge Karether Truppe ist. Jobst sprach hinterher von einem „glücklichen, aber nicht unverdienten“ Turniersieg.
Der finale Clash um den Titel war sinnbildlich für den ganzen Turniertag: packend, umkämpft, torreich. Dreimal gingen die Karether im Duell mit der Fortuna Regensburg in Führung, dreimal kam die Fortuna zum Ausgleich. In der fünfminütigen Verlängerung hatte schließlich der TSV den längerem Atem. Andreas Martin und Julian Kessner stellten den Endstand von 5:3 her.
Schon in den Nachmittagsstunden war es heiß hergegangen. Zwölf Tore in den ersten beiden Gruppenspielen machten Lust auf mehr. Die „klassischen“ Hallenregeln mit Rundumbande sorgten für offene Schlagabtäusche auf dem Parkett. Und: die Tatsache, dass die letzte Minute jeder Partie „netto“ gespielt wurde, bescherte zusätzliche Spannung.
Tegernheim muss Verletzten verkraften
Ein Topfavorit auf den Titel war im Vorhinein nicht auszumachen. Dieser Eindruck bestätigte sich, nachdem die ersten Duelle über die Bühne gegangen waren. Dann doch souverän löste der SV Fortuna Regensburg seine Aufgaben. Ohne Verlustpunkt zog die junge Landesliga-Truppe ins Halbfinale ein. Dahinter kamen Fortunas Ligakonkurrenten FC Tegernheim und TSV Bad Abbach punktgleich ins Ziel. Ersterer durfte sich wegen des besseren Torverhältnisses über das Weiterkommen freuen. Allerdings musste der FC eine Verletzung von Moubarak Akanga in Kauf nehmen. Der SV Donaustauf als klassenhöchster Starter enttäuschte, blieb ohne Punktgewinn. Zur Donaustaufer Ehrenrettung sei gesagt, dass Coach Franz Koller einige Hallenspieler abgingen.
Die Überraschung des Tages trug den Namen SC Luhe-Wildenau. Der Debütant überzeugte von Anfang an mit erfrischendem Hallenfußball. Eine Kuriosität gab es mit Blick auf das Endklassement in der Gruppe B: alle vier Mannschaften standen am Ende bei vier Punkten - enger hätte es nicht zugehen können. Während der FC Jura, wie Luhe zum ersten Mal dabei, und der ASV Burglengenfeld auf der Strecke blieben, durfte sich die junge Mannschaft von Luhe-Wildenau hinter dem Gruppensieger TSV Kareth-Lappersdorf über den Einzug ins Halbfinale freuen.
Rückstand ausgeglichen
Und auch in der Vorschlussrunde war Spannung angesagt. Zunächst standen sich der SV Fortuna und Luhe-Wildenau gegenüber. Der SC lieferte seinem höherklassigen Kontrahenten eine offene Partie. Hier bewies er Moral und glich einen Zwei-Tore-Rückstand aus. Kurz vor Schluss wurde der Youngstertruppe aus der Nordoberpfalz schließlich der Todesstoß in Form des Regensburger 3:2 versetzt. Immerhin durfte sich der Bezirksligist später, nach einem 3:0-Sieg im „kleinen Finale“, über Platz drei freuen.
Zwischen Kareth-Lappersdorf und Tegernheim gab es nach der regulären Spielzeit keinen Sieger. In der „Glückslotterie“ Neunmeterschießen versenkte Kareths Torhüter Sebastian Peter den entscheidenden Versuch. Der Gastgeber stand im Finale.
Torflut: 81 Tore fielen in den 18 Spielen des Tages. Manuel Bittlmayer von Titelträger Kareth war mit fünf Einschüssen der treffsicherste Akteur.
Ehrungen: Vor den Finalspielen wurde Kareths langjähriger Führungsspieler Daniel Massinger verabschiedet. Außerdem bekam Marco Fehr, ebenfalls TSV-Spieler, für seine Fairplay-Aktion im Spiel gegen Hauzenberg eine Ehrung vom Fußballverband überreicht.
Quelle: fupa.net / Würthele, Foto: Würthele